EINE DOKUMENTATION
Panorama Steinach (bei Rothenburg) © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Die Bauarbeiten an der Hauptstrecke zwischen Würzburg und Treuchtlingen (Teil der Ludwig- Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof) wurde in mehrere Teilabschnitte aufgeteilt. Der 88,84 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Würzburg über Steinach nach Ansbach ging am 1. Juli 1864 in Betrieb. Die 140,2 Kilometer lange Gesamtstrecke wurde am 2. Oktober 1869 eröffnet. Die Betriebsstelle Steinach wurde zwischen 1862 und Ende 1864 eingerichtet.

Das Empfangsgebäude Steinach b. Rothenburg

Der traufenständige, dreistöckige Typenbau nach Plänen von Sigmund Hofreiter auf rechteckigem Grundriss von 1865 errichtet, hatte beidseitig unterschiedlich lange, einstöckige Anbauten mit Satteldach. Der Mittelbau aus Sandsteinquadern mit flachem Walmdach errichtet, besaß Fassaden die durch Ecklisene (leicht hervortretende Eckverstärkung) und waagrecht durch Geschossbänder gegliedert waren. Zusätzlich gliederten breite, vertikale Lisenen die Gebäudefronten. Das Erdgeschoss besaß Rundbogenfenster und Türen mit Sandsteinrahmen. Im ersten Stockwerk waren Rechteckfenster, im zweiten Stockwerk Segmentbogenfenster verbaut worden. Diese hierarchische Aufteilung war bewusst gewählt. Im ersten Stockwerk befand sich eine Bahnwärterkaserne. Eine bayerische Besonderheit war die Bahnwärterkaserne. In ihr gab es Schlafstuben von 50 qm für sechs bis zehn Bahnwärter. Hinzu kamen eine Küche sowie ein Raum für den „Oberwärter“ mit 75 qm Wohnfläche. Von hier aus mussten die Bahnwärter täglich bis zu drei Kilometer zu ihrem Hütten gehen, in der sich ein Koch-Ofen, ein Tisch und ein Stuhl befanden. Der Dienst begann um 6 Uhr früh bis 8 Uhr abends. Diese Art der Unterbringung wurde 1848 auf höchstens fünf Bahnwärter reduziert und um 1850 abgeschafft. Stationsgebäude eines größeren Bahnhofs hatten im Erdgeschoss meistens vier größere Räume und ein zentrales Treppenhaus. Die Räume bestanden aus einem großen Wartesaal für die erste und zweite Wagenklasse sowie an einer Außenwand den Wartesaal der dritten Klasse, einem Vorplatz (Eingangsflur), eine Expedition (Fahrkarten- und Gepäckabfertigung), einen Gepäckraum sowie ein Amtsgehilfenzimmer. Im Obergeschoss befanden sich die Dienstwohnungen. Ein separates Abtritts-Gebäude, oft auch in Kombination mit einer Stallung oder Geräteraum sowie ein Nutzgarten befand sich meist neben dem Hauptgebäude. Der Hausbahnsteig besaß eine hölzerne Bahnsteigüberdachung. Weitere Bahnhochbauten waren ein Abtrittgebäude aus Fachwerk, eine Güterhalle aus Sandsteinquadern mit Seiten und Kopframpe sowie mehrere Nebengebäude. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1865 wurde im südlichen Bahnhofsteil ein Streckenwärterhaus und ein Gasthof gegenüber dem Stationsgebäude errichtet. Am 1. November 1873 eröffnete die 11,10 km lange Vizinalbahn nach Rothenburg o. d. Tauber. Dafür wurde die Gleisanlage erweitert und ein neuer Außenbahnsteig gebaut. Eine 13,73 Kilometer lange Strecke nach Windsheim eröffnete die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K. Bay. Sts. B.) am 1. August 1898. Damit trafen sich drei Strecken im Trennungsbahnhof. Es entstand ein Inselbahnsteig der über einen Personentunnel erreicht werden konnte. 1910 baute die Eisenbahndirektion Würzburg ein „Dienstwohngebäude“ gegenüber dem Stationsgebäude. Es war ein dreistöckiger, langgestreckter Bruchsteinbau mit Haustein-Gliederung und Satteldach. 1964 errichtete die DB einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig. Am 19. März 1965 beendete die Deutsche Bundesbahn (DB) die Installationsarbeiten der elektrischen Oberleitung auf der Strecke Würzburg - Treuchtlingen. 1993 stellte die DB die Güterabfertigung aus der zweigleisigen Hauptbahn zwischen Treuchtlingen und Würzburg ein. Am 30. November 2018 nahm die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1964 aus dem Betrieb. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude, das Bahnwärterhaus sowie das Wohngebäude stehen unter Denkmalschutz.
Bilder Steinach
Bahnhof von 1899
Luftaufnahme
Bahnhof von 1899 Filmbild Steinach (bei Rothenburg) Steinach - Rothenburg Steinach bei Rtbg. Rothenburg Tauber Treuchtlingen - Würzburg Treuchtlingen Würzburg Hbf

Bahnstation Steinach (bei Rothenburg)

Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 1. Juli 1864 nach Steinach. Also 29 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Steinach hatte zu diesem Zeitpunkt 40 Einwohner (Ende 2021 waren es 774 Einwohner). Der Bahnhof gehört zur Gemeinde Gallmersgarten.
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