Bau und Streckeneröffnung1885 wurden die Vermessungsarbeiten abgeschlossen. Die Bauarbeiten starteten im April 1886.Der Bahnhof Gräfrath Kr Solingen (später nach Solingen eingemeindet), lag an der Strecke zwischen Vohwinkel (Bürgermeisterei Haan; später Wuppertal) und Solingen Süd (später Hauptbahnhof), die wegen ihrer kurvenreichen Streckenführung auch “Korkenzieherbahn” genannt wurde.Die landespolizeiliche Abnahme der Bahnstrecke von Vohwinkel nach Solingen Wald erfolgte am 29. Oktober 1887. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nahm die Eisenbahn den Betrieb am 15. November 1887 auf. Der restliche Teil der Eisenbahnstrecke wurde am 10. Februar 1890 fertiggestellt.
Das Empfangsgebäude Solingen-Gräfrath
Der Gräfrather Bahnhof lag etwas außerhalb des alten Ortskerns. Das schlichte Empfangsgebäude auf T-förmigen Grundriss wurde 1887 eröffnet. Es war ein giebelständiges, zweistöckiges Gebäude aus Backsteinfachwerk mit Fachwerk-Drempel (gemauerte Außenwand, auf der die Dachkonstruktion aufliegt) und besaß eineSchieferverkleidung mit auskragendem Satteldach bei flacher Dachneigung. Der Fachwerk-Drempel besaß Holzkonsolen mit vertikalen, feinen Zierbrettern sowie zwei Rechteckfenster mit Schlagläden an den Giebelseiten. Ein traufenständiger, eineinhalbstöckiger Fachwerkanbau in Richtung Solingen ergänzte das Stationsgebäude. Auf der Gegenseite gab es einen angebauten Fachwerkgüterschuppen.Das Stationsgebäude hatte ein Eingangsportal mit überdachter Doppeltür mit seitlich runden Oberlichtern, die durch ein Kapitell (oberer Abschluss) aus Holz abgeschlossen wurde. Der Hausbahnsteig besaß zwischen Güterschuppen und Stationsgebäude einen Windfang aus Fachwerk. Diese Bauweise war typisch für das Bergische Land. In gleicher Bauweise entstand ein freistehender Abort in Richtung Solingen. Durch das beengte Bahnhofsgelände bestand die Gleisanlage aus dem Hauptgleis und einem Umfahrgleis zwischen denen ein Schüttbahnsteig angelegt wurde. Ein Ladegleis mit Brückenwaage führte zur Kopframpe.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1893 wurden mehrere Gleisanschlüsse zu Industriebetrieben verlegt.•1898 verlegte man ein weiteres Gleis für die Güterzüge.•Am 2. November 1942 wurde der Personenverkehr offiziell eingestellt.•Am 21. Mai 1966 schloss die Güterabfertigung.•Die letzte Rangierfahrt fand am 31. Mai 1989 statt.•Der traufenständige Gebäudeteil und der Anbau in Richtung Solingen wurde um ein Stockwerk reduziert. Damit verlor das Gebäude seinen ursprünglichen Charakter.•Am 3. September 1995 wurde die “Korkenzieherbahn” stillgelegt.•Das Empfangsgebäude stand seitdem unter Denkmalschutz und wurde an eine Privatperson verkauft.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDa der neue Besitzer und das Denkmalamt unterschiedliche Meinungen vertraten, was den Erhalt des runtergekommenen Gebäudes anging, kam die Angelegenheit am 5. November 2010 vor Gericht. Durch Gerichtsbeschluss konnte das Gebäude abgerissen werden. Das Empfangsgebäude musste aus der Denkmalliste gestrichen werden.
Planung und KonzessionDurch Preußisches Gesetz vom 21. Mai 1883 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1883 Nr 15 Seite 85) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Abzw von Solingen Hbf nach Wald.Durch Preußischen Staatshaushalt Extraordinarium 1901 erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zur Verlägerung der Strecke Solingen Hbf - Wuppertal-Vohwinkel Pbf.