Bau und StreckeneröffnungDer 43,76 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Aschaffenburg wurde von der Hessische Ludwigsbahn (HLB) am 18. November 1858 für den Güterverkehr und damit auch die 77,7 Kilometer lange Gesamtstrecke in Betrieb genommen. Am 27. Dezember 1858 folgte der Personenverkehr. Die „Rhein-Main-Bahn“ wurde schon für ein zweites Gleis eingerichtet.Die Mainbrücke in Stockstadt wurde am 21. August 1858 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Stockstadt (Main)
Der traufenständige, zweistöckige Typenbau mit Satteldach aus dunkelrotem Sandstein errichtet, besaß Rechteckfenster mit roten Werksteinrahmen. Ein Gurtgesims (an Fassaden das zwischen den Geschossen liegt) trennte optisch die Stockwerke. In den Dachgiebeln waren Rundfenster verbaut worden. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Dienstwohnungen entstanden.Östlich des Stationsgebäudes war eine kleine separate Güterhalle (Typenbau) mit Seitenrampen und Rundbogentoren errichtet worden. Sie verfügte über eine überdachte Kopframpe.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Ausbauten oder Änderungen•Ab 1871 verlegte die HLB das zweite Streckengleis.•Nach 1875 wurde das Stationsgebäude um ein Stockwerk mit Gurtgesims erhöht und um einen einstöckigen Anbau mit Satteldach im Westen ergänzt. Der Bahnhof erhielt einen befestigten Mittelbahnsteig.•1907 installierten die Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen•(K. P. u. G. H. St. E.) den Selbstblock für die Zugsicherung zwischen Dieburg und Aschaffenburg. Damit entfiel die telegrafische Zugmeldung.•Am 24. März 1945 wurde die Mainbrücke von deutschen Soldaten gesprengt.•Die neue Mainbrücke konnte am 1. Dezember 1955 in Betrieb genommen werden.•Ab 1957 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) eine Oberleitung auf der Rhein-Main-Bahn. Der elektrische Zugverkehr begann am 9. Mai 1960.•2007 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Fahrkartenschalter und bot das Stationsgebäude zum Verkauf an.Am 9. Dezember 2018 übernahm die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) die Verkehrsleitungen auf der Rhein-Main-Bahn.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude erhielt einen weiteren einstöckigen, modernen Anbau mit Flachdach im Osten. Die Flachbauten beeinträchtigen das Erscheinungsbild des Gebäudes erheblich. Der Güterschuppen wurde abgerissen.
Bahnhof um 1875
Luftaufnahme
Bilder Stockstadt (Main)
Die Eisenbahn “kam” am 18. November 1858 nach Stockstadt am Main. Also 23 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Stockstadt am Main hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 8.018 Einwohner).
Planung und KonzessionDurch Hessische Konzession vom 3. Januar 1856 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1856 Nr 5 Seite 49) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Damstadt Hbf - Krainichstein - Babenhausen (Hess) - Bezirksgrenze - Aschaffenburg Hbf.Der Anschluß der Strecke an die Bayerischen Staatseisenbahnen bei Aschaffenburg wurde durch Staatsvertrag zwischen Bayern und Hessen vom 28. März 1852 geregelt. (Statuten der Hessischen Ludwigs.Eisenbahn-Gesellschaft, Ausgabe 1869.)