EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Sprockhövel

Bilder Sprockhövel
Luftaufnahme
Bau und Streckeneröffnung Die zunächst 22,37 Kilometer lange „Kohlebahn“ zwischen Wuppertal-Wichlinghausen und Hattingen wurde von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) geplant, die aber mit Wirkung zum 1. Januar 1880 vom preußischen Staat übernommen wurde. Die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) übernahm den Bau der Strecke, die am 20. Mai 1884 für den Güter- und Personenverkehr in Betrieb genommen wurde. Sie war hauptsächlich für den Kohletransport aus den Bergwerken südlich der Ruhr gebaut worden. Mit der Streckeneröffnung erhielt die „Zeche Alte Haase“ im Bahnhof Sprockhövel einen Gleisanschluss.

Das Empfangsgebäude Sprockhövel

Das mehrgliedrige Stationsgebäude in Seitenlage war aus Naturstein errichtet worden. Der giebelständige, dreistöckige Mittelteil mit Satteldach besaß verschieferte Dachgiebel. Nördlich war ein Güterschuppenanbau aus Backsteinfachwerk und ein südlicher, traufenständiger Anbau aus Naturstein errichtet worden. Letzterer besaß ein Krüppelwalmdach. Daran schloss sich ein einstöckiger Fachwerkanbau mit Windfang und Flachdach an. Dieser ist möglicherweise erst später entstanden. Das Gebäude besaß Rechteckfenster mit Werksteinrahmen, die an der Ortsseite über den Eingangstüren und im Giebel gereiht (mit einem Rahmen zusammengefasst) waren. An der Gleisseite waren alle Fenster mit einem Rahmen zusammengefasst und das Erdgeschoss verschiefert worden. Im Erdgeschoss befanden sich Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Dachgeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Auf dem Hausbahnsteig war ein einstöckiger, verschieferter Anbau mit leicht schrägem Flachdach für den Fahrdienstleiter gebaut worden. Der große Güterschuppen mit auskragendem Satteldach besaß eine überdachte Kopf- und Seitenrampe sowie Diensträume für die Güterabfertigung. Die Gleisanlage bestand aus dem Haupt- und Umfahrgleis und mehrere Abstellgleise für die Güterwagen. Vom Bahnhof ausgehend gab es drei Industrieanschlüsse. Insgesamt waren 19 Weichen verbaut worden. Ein Freilade- und ein Ladegleis führten zum Güterschuppen. Der Haus- und Mittelbahnsteig hatte keine Überdachung. Weitere Bahnhochbauten waren ein Kleinlokschuppen sowie die beiden Stellwerksgebäude in den Bahnhofsköpfen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1888 wurde die Kohle der Zeche Johannessegen über die Kleinbahn Bossel - Blankenstein im Bahnhof Sprockhövel-Bossel abtransportiert. In den Bahnhofsköpfen waren zwei Stellwerksgebäude entstanden. 1969 stellte die Zeche „Alte Haase“ den Kohleabbau ein, was den Güterverkehr deutlich verringerte. Am 30. November 1979 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr ein. Am 29. September 1984 wurde der Güterverkehr eingestellt. 1986 verkaufte die DB das Bahnhofsgebäude. 1987 stellte die Stadt Sprockhövel das Stationsgebäude unter Denkmalschutz. Zwischen 1991 und 1992 baute die DB die Streckengleise zurück. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist weitgehend im Urzustand erhalten. Es wird von mehreren Gewerbebetrieben sowie der Güterschuppen als Bio-Laden genutzt.
Filmbild Sprockhövel Planung und Konzession
Hattingen - Wuppertal-Wichlinghausen Hattingen (Ruhr) Wuppertal-Wichlinghausen