EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Schee

Bau und Streckeneröffnung Die Königlich Preußische Staatseisenbahnen (K.P.St.E.) übernahm den Bau der Strecke zwischen Wuppertal-Wichlinghausen und Hattingen von der Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE), die am 1. Januar 1880 vom preußischen Staat übernommen wurde. Die 22,37 Kilometer lange „Kohlebahn“ und die Betriebsstelle wurden am 20. Mai 1884 für den Güter- und Personenverkehr in Betrieb genommen. Sie war hauptsächlich für den Kohletransport aus den Bergwerken südlich der Ruhr gebaut worden. Die Ortschaft „Bahnhof Schee“ hatte 1885 zwei Wohnhäuser mit 19 Einwohnern.

Das Empfangsgebäude Spee

Das Stationsgebäude war aus Naturstein errichtet, wurde aber erst 1886 in Betrieb genommen. Der giebelständige, dreistöckige Mittelteil mit Krüppelwalmdach an der Gleisseite besaß verschieferte Dachgiebel. Südlich war ein Güterschuppenanbau aus Backsteinfachwerk und in Norden ein traufenständiger, zweistöckiger Anbau aus Naturstein errichtet worden. Er hatte eine Überdachung auf dem Hausbahnsteig. Das Gebäude besaß Rechteckfenster mit Werksteinrahmen, die an der Ortsseite über den Eingangstüren und im Giebel gereiht (mit einem Rahmen zusammengefasst) waren. Im Erdgeschoss befanden sich Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Ober- und Dachgeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Ein separates traufenständiges Abtrittgebäude mit Krüppelwalmdach und Luftabzug wurde erst später gebaut. Die Gleisanlage des Trennungsbahnhofs bestand aus sechs Gleisen. Einem Haupt- und Kreuzungsgleis sowie einem Streckengleis über Hiddinghausen zur Zeche Schlebusch. Es gab ein Ausziehgleis für die Güterzüge, ein Ladegleis zum Güterschuppen sowie ein weiteres zur Kopf- und Seitenrampe. Insgesamt waren sechs Weichen verbaut worden. Ein schmaler und relativ kurzer Mittelbahnsteig befand sich zwischen Gleis 1 und 2. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Im Frühjahr 1887 begannen die Bauarbeiten an der 8,90 Kilometer langen Nebenbahn nach Silschede und weiter zur Zeche Trappe, die am 1. November 1889 in Betrieb genommen wurde. Dafür wurde die Gleisanlage durch weitere Abstellgleise erweitert. Am Stationsgebäude entstand im Norden ein giebelständiger, zweistöckiger Anbau mit Krüppelwalmdach. Der Eingang an der Straßenseite erhielt einen Windfang. Am 7. Oktober 1951 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Personenverkehr nach Silschede ein. 1974 wurde der Güterverkehr bis Hiddinghausen eingestellt. Am 30. November 1979 stellte die DB den Personenverkehr auf der Strecke Hattingen - Wuppertal-Wichlinghausen ein. Am 29. Oktober 1984 stellte die Stadt Sprockhövel das Stationsgebäude unter Denkmalschutz. 1992 wurde die Strecke nach Silschede stillgelegt. Zwischen 1991 und 1992 baute die DB die Streckengleise beider Strecken zurück. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude wurde an eine Privatperson verkauft und ist weitgehend im Urzustand erhalten. Der neue Eigentümer sanierte das Gebäude und verkleidete es mit Schiefer. Dabei wurde der Güterschuppen wesentlich verlängert sowie aufgestockt. Er wird als Restaurant genutzt.
Filmbild Schee Hattingen - Wuppertal-Wichlinghausen Hattingen (Ruhr) Wuppertal-Wichlinghausen Planung und Konzession
Bilder Schee
Bahnhof von 1886
Luftaufnahme
Bahnhof um 1915
Bahnhof von 1886 Bahnhof um 1915