Bau und StreckeneröffnungDie linke Rheinstrecke verläuft von Köln nach Mainz und wurde in mehreren Teilabschnitten gebaut. Der Bahnhof Sankt Goar liegt an dem Streckenabschnitt zwischen Koblenz und Bingerbrück (heute Bingen (Rhein) Hbf). Er wurde am 15. Dezember 1859 eröffnet. Die 181 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 27. Dezember 1859 in Betrieb.
Das Empfangsgebäude Sankt Goar
Das Empfangsgebäude war ein traufenständiges, einstöckiges Fachwerkgebäude, mit einem an der Bahnsteigseite verlängerten Dach. Es diente als Überdachung des Hausbahnsteiges. Die Giebelseiten waren mit Holz verschalt. Es verfügte über Wartesäle und einem Schalterraum für Fahrkarten- und Gepäckausgabe. Ein Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe war ebenfalls vorhanden.Das zweite EmpfangsgebäudeDer Bau einer Güterhalle begann 1909/1910. Für den Bau wurden die Bruchsteinreste der alten Stadtburg verwendet.Die Bauarbeiten für ein neues Empfangsgebäude, im Stil des Expressionismus wurde von der Deutschen Reichsbahn 1926 abgeschlossen. Das Dachgeschoss war aus Fachwerk, wobei der Bahnsteig auf Dachgeschossniveau angelegt wurde. Der Zugang zum Inselbahnsteig erfolgte über einen Personentunnel. Für den Transport des Gepäcks und der Post wurde ein Aufzug zum Inselbahnsteig gebaut. Ein neues Stellwerk baute die Reichsbahn auf Bahnsteighöhe an das Stationsgebäude an.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Rheinabwärts befindet sich der 367 Meter lange Bahn- und Bettunnel in Sankt Goar. Das Tunnelportal ist durch seine aufwendige Burgenarchitektur mit Türmen und Zinnen gekennzeichnet. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Bis Ende 1868 erfolgte der zweigleisige Ausbau der „linken Rheinstrecke“.•Am 29. Mai 1958 begann die Verlegung der elektrischen Oberleitung auf der „linken Rheinstrecke“.•Ein neues elektronisches Stellwerk wurde am 2. Dezember 2011 in Betrieb genommen.•Das Gebäude wurde 2015 mit Auflagen zum Verkauf angeboten.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Güterhalle von 1910 und das Empfangsgebäude von 1926 stehen unter Denkmalschutz. Sie gehören zum UNESCO-Welterbe oberes Mittelrheintal.
Bilder St. Goar
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bahnstation Sankt Goar
St. Goar - Bf - FSGOS2 : 76A3 : SD06-Jul13
Planung und KonzessionAm 5. März 1856 wurde die Preußsche Konzession (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1856 Nr. 12 Seite 146) zum Bau und Betrieb einer Strecke von der hessischen Landesgrenze - Bingerbrück -Boppard-Bezirksgrenze - Koblenz an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Der Anschluß der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft bei Bingerbrück wurde durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen vom 10. Mai 1859 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1859 Nr. 25 Seite 345) geregelt.