Bau und StreckeneröffnungDer Bauabschnitt zwischen Treysa und Kirchhain, der zunächst eingleisigen Main-Weser-Bahn ist am 4. März 1850 von der Kurhessischen Staatsbahnfertiggestellt worden. Die Eröffnung der 199,8 km langen Gesamtstrecke war am 15. Mai 1852.1892 entstand zunächst ein Haltepunkt, der die Bezeichnung Allendorf trug. Er verfügte über zwei Bahnsteige und ein Wärterhäuschen.
Das Empfangsgebäude Stadtallendorf
1903 verlängerte die „Königlich Preußische Staatseisenbahnen“ (K.P.St.E.) die Bahnsteige und verlegte ein Überholgleis. 1904 entstand eine Ortsgüteranlage mit Güterschuppen, Rampen und Freiladegleis. Der Haltepunkt wurde zum Bahnhof hochgestuft.1908 entstand ein traufenständiges, zweistöckiges Stationsgebäude aus teilverputztem Fachwerk und einem östlichen, einstöckigen Anbau mit Walmdach. Das Gebäude im Heimatstil errichtet hatte ein Bruchsteinfundament, das Obergeschoss verfügte auf der Ortsseite über ein sichtbares Fachwerk und einen Treppenrisalit zum Ober- und Dachgeschoss, wo sich die Dienstwohnungen befanden. Im Erdgeschoss gab es eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Wartesäle.Die Gleisanlage bestand aus zwei Überholgleisen, sechs Rangiergleisen mit Ausziehgleis und einer Ortsgüteranlage.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1938 entstanden im Herrenwald die größten Sprengstofffabriken in Europa mit eigenen 26 km langen Gleisanlagen in Richtung Kassel. Sie überstanden den Zweiten Weltkrieg ohne Schaden. •1941 wurde der Inselbahnsteig durch einen Personentunnel verbunden. In den Bahnhofsköpfen wurde je ein Stellwerksgebäude errichtet.•Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich in Bahnhofsnähe immer mehr Industrie- und Gewerbebetriebe an. Der Bahnhof entwickelte sich zu einem bedeutenden Frachtzentrum zwischen Gießen und Kassel.•1960 erhielt Stadtallendorf mit seinen 15.000 Einwohnern die Stadtrechte.
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1966/67 wurde das Stationsgebäude grundlegend saniert und verputzt. In einem einstöckigen Anbau mit
Satteldach in Richtung Kassel entstand eine Schalterhalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie ein Kiosk.
Ein Güterschuppenanbau befand sich seitlich des Hauptgebäudes in Richtung Gießen. Die alten
Treppenüberdachungen des Inselbahnsteigs wurden entfernt und eine neue Überdachung gebaut.
•Der Stückgutverkehr wurde 1976 eingestellt.•2001 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) die Schalterhalle.•2009 begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen am Stationsgebäude und im Bahnhofsvorplatz. Dabei wurde der seitliche Anbau verlängert, um einer Fahrradstation Platz zu machen. Ein überdachter Inselbahnsteig wurde neu gebaut. •Im April 2010 wurde die alte Güterabfertigung abgerissen, um neue Parkplätze zu schaffen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm Empfangsgebäude entstanden Wohnungen, ein Reisebüro sowie Sozialräume für die Rangierer.
Die Eisenbahn “kam” am 4. März 1850 nach Stadtallendorf. Also 15 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Stadtallendorfhatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2019 waren es 21.391 Einwohner).
Bahnhof von 1908
Luftaufnahme
Bilder Allendorf
Bahnstation Stadtallendorf
Stadtallendorf - Bf - FSTAS2 : 65C3 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag zwischen Kurhessen, dem Großherzogtum Hessen und der Freien Stadt Frankfurt vom 6. Februar 1845 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1845 Nr 17 Seite 161) erhielt Kurhessen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Frankfurt am Main nach Kassel.Mit der Einverleibung von Kurhessen und Frankfurt (Main) in Preußen im Jahr 1866 gingen die in diesen ehemaligen Bundesstaaten des Deutschen Bundes gelegenen Strecken auf Preußen über.Auf Grund des Staatsvertrages vom 30. Mai 1868 zwischen Preußen und dem Großherzogtum Hessen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr 49 Seite 689) ist die Verwaltung und der Betrieb der im Großherzoglich Hessischen Gebiet gelegenen Strecken am 1. August 1868 auf Preußen übergegangen. Durch Gesetz von 7. März 1890 (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Nr 13 Seite 157) ist der bis dahin dem Großherzogtum Hessen gehörende Streckenanteil am 1. April 1880 in den Besitz Preußens übergegangen.