Bau und StreckeneröffnungAufgrund des am 29. April 1869 erlassenen „Vincinalbahngesetzes“ konnte die eingleisige Nebenstrecke zwischen Miltenberg West und Wertheim gebaut werden. Da es jedoch erhebliche Einwände trotz bilateralen Vertrags von seitens Bayerns gab, verzögerten sich die Bauarbeiten.Die Nebenstrecke wurde für die Holzabfuhr und dem Personenverkehr möglichst preiswert gebaut. Deswegen wurden für den Oberbau gebrauchte Schienen einer Hauptbahn mit Holzschwellen verlegt.Am 21. Mai 1906 ging das erste Teilstück der 20,4 Kilometer langen Strecke zwischen Miltenberg West (heute Miltenberg) und Stadtprozelten in Betrieb. Die 38,8 Kilometer lange Gesamtstrecke ins badische Wertheim (heute Baden-Württemberg) mit Anschluss an die „Taubertalbahn“ wurde am 1. Oktober 1912 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Stadtprozelten
Das Stationsgebäude auf Steinsockel war ein Typenbau der bayerischen Nebenbahnen mit traufenständigen, einstöckigem Fachwerkgebäude mit Backstein-Gefache an den Giebelseiten, das zum größten Teil mit Holz verschalt wurde. Es wurde durch ein Satteldach abgedeckt. Neben dem Verwaltungsteil mit Warteraum, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Diensträumen gab es noch den Güterboden mit Kopf- und Seitenrampen. Das Gebäude verfügte über Rechteckfenster und Türen mit Holzrahmen.Die Gleisanlage bestand neben dem Streckengleis aus einem Umfahrgleis sowie Ladegleise zum Güterschuppen und einer Holzverladung.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIV.Weitere Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Oktober 1912 wurde die 8,5 Kilometer lange Verbindung zwischen Stadtprozelten und der badischen Landesgrenze eröffnet.•Am 1. Oktober 1912 ging die 3,85 Kilometer lange Strecke zwischen dem badischen Wertheim und der bayerischen Landesgrenze in der Mitte der Mainbrücke in Betrieb.•2010 wurden Pläne für die Neugestaltung des Bahnhofsbereichs von einem Architekturbüro aus Darmstadt mit geschätzten Kosten von 1,1 Million Euro veröffentlicht.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist noch weitgehend im Zustand von 1906 erhalten.
Die Eisenbahn “kam” am 21. Mai 1906 nach Stadtprozelten. Also 71 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Stadtprozelten hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 1.522 Einwohner).
Bilder Stadtprozelten
Luftaufnahme
Bahnstation Stadtprozelten
Stadtprozelten - Bf - NSPOS2 : 87A1 : 4K18-Aug22
Planung und KonzessionDurch Bayerisches Gesetz vom 30. Juni 1900 (Bayerisches Gesetz und Verordnungsblatt Jahrgang 1900 Nr 37 Seite 563), erhielten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Miltenberg - Stadtprozelten. Durch Bayerisches Gesetz vom 12. Juli 1906 (Bayerisches Gesetz und Verordnungsblatt Jahrgang 1906 Nr 39 Seite 325), erhielten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Stadtprozelten badische Grenze (Wertheim).Durch Badisches Gesetz vom 29. Juni 1904 und Staatsvertrag zwischen Baden und Bayern vom 27. Oktober 1901 (Badisches Gesetz und Verordnungsblatt Jahrgang 1904 Nr XV Seite 125), erhielten die Badischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Wertheim Mitte - Mainbrücke Miltenberg.