Bau und StreckeneröffnungMit Eröffnung der 14,03 km langen Würzbachbahn am 26. November 1866 wurde der erste Streckenabschnitt von Homburg (Saar) über Schwarzenacker nach Hassel (Saar) in Betrieb genommen, da die Bauarbeiten am 500 m langen Rohrbachtunnel etwas mehr Zeit beanspruchten. Am 1. Juni 1867 wurde der zweite 5,74 km lang Streckenabschnitt von Hassel (Saar) nach St. Ingbert und damit die Gesamtstrecke in Betrieb genommen. Der Kopfbahnhof wurde am gleichen Tag eröffnet. St. Ingbert war damals die westlichste Bahnstation im Königreich Bayern. Im Bahnhof gab es keine weiteren Gleisanschlüsse. Immer mehr Industriebetriebe siedelten sich im Bahnhofsbereich an.
Das Empfangsgebäude Sankt Ingbert von 1867
Das erste Empfangsgebäude eröffnete erst 1870. Es verfügte über eine Vorhalle von der aus der Fahrkartenschalter und die Gepäckexpedion sowie die Warteräume erreichbar waren. Die Warteräume hatten einen direkten Zugang zum Hausbahnsteig. An dem Gebäude gab es noch einen eingeschossigen Anbau. Etwas abseits des Stationsgebäudes befand sich die Güterabfertigung sowie ein Personalgebäude mit Werkstatt der Bahnmeisterei und einen Wartesaal für Bergleute. Eine Lokstation mit Lokschuppen und Maschinenhaus waren ebenfalls vorhanden.Das Stationsgebäude wurde ab 1879 bis Ende der 1980er Jahre als Dienststellengebäude (Zollamt) verwendet und im Jahr 2014 verkauft. Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm Laufe der Zeit gab es mehrere verschiedene Umbauten. So wurde das Bahnsteigdach entfernt und der Straßeneingang nach links verlegt. Die Bogenfenster wurden durch rechteckige Fenster ersetzt. Im Gebäude sind sechs Ferienwohnungen und Räume für eine medizinische Fußpflege entstanden. Das ehemalige Stationsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder St. Ingbert
Bahnhof von 1870
Luftaufnahme
Bahnstation Sankt Ingbert von 1867
St. Ingbert - Bf - SSI# - S2 : 157C2 : SD37-Jun18
Planung und KonzessionObwohl es bereits 1852 eine Zugverbindung von Ludwigshafen nach Saarbrücken gab, erhielt St. Ingbert keinen Eisenbahnanschluss. Der Grund dafür war, dass der Abbau und Transport der bayerischen und preußischen Steinkohle zu den Hüttenwerken entlang der Saar Vorrang hatte. Die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft konnte sich keine zwei Bahnanschlüsse nach Saarbrücken leisten. Die hohe Profitabilität der Ludwigsbahn gab im Dezember 1855 den Anstoß eine Eisenbahn von Homberg nach Zweibrücken mit einem Abzweig nach St. Ingbert zu bauen. Nach längeren Verhandlungen zwischen den Königreichen Preußen und Bayern im April 1862 wurde der Bau beschlossen. Die Bayerische Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke von Homburg (Saa) nach Zweibrücken durch die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft erfolgte am 28. Juni 1862 (Kreis Amtsblatt für die Pfalz Jahrgang 1862, Nr 50)